Vereinsurgestein Pilla Hoffmann erinnert sich an die Anfänge unserer Vereinsgeschichte.
Nachdem sich der „Pulverdampf" und die ihn verursachende NS-Ideologie verzogen hatte, war unser Resumee was unseren geliebten Luftsport anging niederschmetternd. Fast die Hälfte der Vereinsjugend war gefallen, zwei Beinamputierte und andere, durch Verwundungen fluguntauglich gewordene Freunde, das weitere Ergebnis. Die Segelflugzeuge in der Wellblechhalle auf der Kuschert von Fremdarbeitern, Polen und Russen zerschlagen, sie wurde von den Bauern als Scheune genutzt. Das Segelfliegen ja, selbst die Gründung von Lufsportvereinen wurde verboten. Der zaghafte Versuch, unser selbst erbautes Heim auf der Kuschert per Gerichtsbeschluß als Vereinsbesitz zu retten scheiterte noch vor der ersten Instanz. Sieben Jahre sah es so „endzeitlich“ aus. Bis 1951 auf einmal die Gründung von Luftsportvereinen ja, sogar das Segelfliegen wieder erlaubt wurden. Beim Besuch der ersten Flugtage – beispielsweise in den Borkenbergen – staunten wir darüber, wieviel Segelflugzeuge und Winden in Scheunen und stillgelegten Fabriken offenbar versteckt das Verbot überlebt hatten. Unser Ehrgeiz, es denen nachzutun war geweckt. Bei der Wiedergründung unseres Vereins unter dem aus Trümmern des Echterdinger Zeppelinunglücks angefertigten Leuchters, im Hotel zur Post, war der alte Commerzienrat Alfred Colsmann, ehemaligen Chef der Zeppelin-AG in Friedrichshafen unser Ehrengast. Wir hätten starten können – allein, es fehlte uns das Geld.